Zum 1. Mai kam es wieder einmal zu einer Explosion der Ethereum Gasgebühren. Hauptschuld trägt der Verkauf von Grundstücken im Otherside Metaverse von Yuga Labs – dem Unternehmen hinter dem bekannten Bored Ape Yacht Club (BAYC).

Otherside lässt Gaspreise in die Höhe schnellen

Die Entwickler des BAYC starteten am ersten Mai den Verkauf von Landstücken für ihr Mateverse Otherside. Die neue NFT-Kollektion, die den Namen Otherdeed trägt, besteht aus 96.547 Grundstücken.

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Interessenten konnten die NFTs durch die Verwendung des ApeCoin minten. Zusätzlich mussten sie natürlich Ethereums Gasgebühren begleichen, die während des Ereignisses extrem in die Höhe schossen.

Auf Etherscans Gastracker konnte man währenddessen feststellen, dass die Gebühr für eine einfache Transaktion über die Ethereum-Blockchain bei umgerechnet mehreren Hundert US-Dollar lag. An vielen Stellen stiegen die Preise sogar deutlich höher.

Nutzer auf OpenSea und UniSwap zahlten demnach sogar 4.000 US-Dollar in Ether für eine einzige Transaktion. Bitinfocharts schätzt die durchschnittlichen Gasgebühren am ersten Mai auf ungefähr 200 US-Dollar.

Natürlich leideten alle Nutzer unter den hohen Gaspreisen. Andere NFTs, die teilweise nur wenige Dutzend US-Dollar wert sind, wurden für mehrere Tausend US-Dollar an Transaktionsgebühren versendet.

Mintingpreis der Otherdeed Grundstücke

Um eines der begehrten Grundstücke zu Minten, mussten Nutzer 305 ApeCoin investieren, die zum Zeitpunkt einen Wert von ungefähr 5.800 US-Dollar hatten. Die extremen Gasgebühren kamen zusätzlich obendrauf.

Im Vorfeld ergriff Yuga Labs ungewöhnliche Maßnahmen, die dazu führen sollten, dass die Grundstücke an ein möglichst breites Publikum verteilt werden. Pro Wallet konnten nur zwei NFTs der Kollektion gemintet werden.

Jede dazu berechtigte Wallet musste man vorher durch ein KYC-Verfahren mit einer Identität hinterlegen. Der Plan der Entwickler glückte nicht ganz. Vorab verkauften einige Nutzer ihre Wallets, nachdem sie den Identifizierungsprozess abgeschlossen hatten.

Investoren kauften diese Wallets, um mehrere NFTs minten zu können oder einfach, um ihre eigene Identität zu verbergen. Tatsächlich lohnten sich die hohen Einstiegskosten. Der aktuelle Floor Price der Otherdeed-Kollektion liegt bei 3,85 Ethereum oder 10.930 US-Dollar.

Auf Twitter teilte Yuga Labs mit, dass Nutzer, die Gasgebühren entrichteten, deren Transaktion aber scheiterte, vom Unternehmen entschädigt werden, indem man die Gasgebühr erstattet.

Yuga Labs will sich von Ethereum verabschieden

Bislang war BAYC untrennlich mit Ethereum verbunden. Auch ein Wechsel zur Ethereum-Sidechain Polygon erfolgte nicht. Augenscheinlich handelte es sich also um überzeugte Anhänger der Ethereum-Blockchain.

Dass dies nicht so ist, machte Yuga Labs auf Twitter unmissverständlich klar.

Es tut uns leid, dass wir die Lichter bei Ethereum kurzzeitig ausgeschaltet haben. Es scheint überdeutlich, dass ApeCoin auf eine eigene Blockchain abwandern muss, um ordentlich skalieren zu können.

Doch diese Entscheidung liegt nicht in der Hand von Yuga Labs, da man ApeCoin in die Verantwortung einer DAO gab – der ApeCoin DAO.

Wir möchten die DAO dazu ermutigen, in diese Richtung zu denken.

Starke Auslastung der Ethereum-Blockchain führt zu Deflation

Am vierten August 2021 setzte mit EIP-1559 eine grundlegende Veränderung des Gebührensystems ein. Das bisherige Auktionssystem ersetzte man durch ein dynamisches Verfahren, das die Transaktionsgebühren nach der Auslastung der Blockchain berechnet.

Dadurch sollten die durchschnittlichen Gebühren der Blockchain sinken. Zusätzlich wird die Grundgebühr verbrannt und nicht mehr an die Miner ausgeschüttet. Die Gasgebühr setzt sich aus Grundgebühr und Vorzugsgebühr (auch Trinkgeld genannt) zusammen.

Inzwischen haben sich die Gaspreise wieder beruhigt und liegen nun durchschnittlich bei üblichen 2,45 US-Dollar. Das meiste Gas wird derzeit vom Ethereum Name Service verbraucht, gefolgt vom NFT-Marktplatz OpenSea.

Am ersten Mai wurden ganze 71.718,72 Ether verbrannt, während nur 13.411,00 ETH geschürft wurden.

Wie extrem dieser Wert ist, fällt auf, wenn man betrachtet, dass alle Otherdeed Grundstücke innerhalb von drei Stunden in die Hand eines Besitzers gelangten.

Lässt sich die Explosion der Gasgebühren vermeiden?

Viele Nutzer beklagten auf Twitter, dass Yuga Labs keine Optimierung der Gasgebühren vorgenommen, anschließend die Schuld für die hohen Gebühren aber Ethereum gegeben hätte.

Ethereum-Gründer Vitalik Buterin meldete sich zu Wort und beteuerte, dass es keinen wirklichen Unterschied gemacht hätte, wie man einen Smart Contract gestaltet, da die Gebühr durch die Auslastung der Blockchain berechnet wird.

Einige Personen, die im Handel mit NFTs Erfahrung haben, widersprechen Buterin. Zwar könne man eine Explosion des Gaspreises nicht prinzipiell verhindern, die Ausmaße aber deutlich verringern, indem der Stau an Transaktionen nach kürzerer Zeit endet.

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